Den Stadtwerken ist es besonders wichtig, die Busse vollständig mit 100 % zertifiziertem Ökostrom zu betreiben. „Erst dann ist ein CO2-neutraler Betrieb der E-Busse möglich. Sie tragen damit aktiv zum Klimaschutz und zu einer umweltschonenden Mobilität in Biberach bei,“ betont Helmut Schilling, Leiter des Öffentlichen Personennahverkehrs bei den Stadtwerken. Ein weiterer wichtiger Vorteil elektrisch betriebener Busse ist die niedrige Lärmentwicklung im Vergleich zu Dieselbussen. Im Betrieb werden diese Fahrzeuge spürbar leiser unterwegs sein.
Auch die Reichweite ist mittlerweile kein Thema mehr. Die Elektrobusse können rund 300 Kilometer ohne Zwischenladen zurücklegen. Die Fahrzeuge fahren tagsüber und laden nachts, die Batterien sind außerhalb der Gefahrenzone auf dem Dach der E-Busse untergebracht. Für das Laden der Busse errichteten die Stadtwerke auf dem Gelände des Busbetriebshofs in Biberach fünf Schnellladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten. So können zukünftig zehn E-Busse gleichzeitig laden. Um die dafür notwenige Leistung von 1.000 kW zu ermöglichen, wurde im Sommer zusätzlich eine Umspannstation auf dem Gelände errichtet.
Dass die Stadtwerke einiges in Sachen Verkehrswende investieren, zeigen die enormen Investitionskosten: Diese liegen für die acht Fahrzeuge bei insgesamt 4,84 Millionen Euro. Das Projekt wird im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ mit insgesamt 2,18 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Fördermittel dieser Maßnahme werden auch im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) im Programm NextGenerationEU bereitgestellt. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Außerdem belaufen sich die Kosten für die Herstellung der Ladeinfrastruktur auf 1,58 Millionen Euro, wovon das Land Baden-Württemberg 1,24 Millionen Euro bezuschusst.
Dass sich diese Investitionen für den Klimaschutz lohnen, zeigt eine Hochrechnung zur CO2-Einsparung: Mit einer jährlichen Laufleistung von 60.000 km je Fahrzeug ergibt sich für die gesamte Flotte eine jährliche Einsparung von rund 396 Tonnen CO². Bei einer Einsatzdauer von 10 Jahren, ergibt sich daraus eine Gesamteinsparung von 3.965 Tonnen CO². Geht man davon aus, dass ein Hektar Wald im Jahr rund 10 Tonnen CO² bindet, entspricht die Einsparung einer jährlichen Bindungskraft von ca. 40 Hektar Wald. Das sind in etwa 57 Fußballfelder.
„Diese Busbeschaffung ist ein richtiger und wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität für Biberach und die Region. Unsere Flotte wird nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch leiser und komfortabler. Damit setzen die Stadtwerke ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und Innovation,“ so Thorsten Wölfle, Geschäftsführer der Stadtwerke Biberach.