- 1999: Einsatz barrierefreier Stadtbusse
- 2000: Verbundsbeitritt (BNV, später DING)
- 2002: Anrufsammeltaxi AST
- 2008: Neubau Busbetriebshof
- 2012: Busbeschleunigung samt Echtzeitinformation
- 2018: Neuordnung der Linien (Durchmesserlinien), Halb-/Viertelstundentakt
- 2020: Einbindung von Warthausen/Birkenhard
- 2024/2025: Einführung der Elektrobusse und Nutzung von Biodiesel ständiger Umbau der Bushaltestellen durch die Kollegen der Stadt (Barrierefreiheit)
Welche Schritte lagen Ihnen besonders am Herzen?
Alle, aber der Grundstein war die Entscheidung der Stadt, den Linienverkehr kurzfristig zu übernehmen. Auch der Kreis war stets offen für Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität. Ein echtes Leuchtturmprojekt aber war das neue Stadtbuskonzept in 2018. Neben den Meilensteinen gab es viele kleinere Projekte.
Der Biberacher ÖPNV dient überregional als Musterbeispiel. Das ist Ihr Verdienst. Wie viele Jobangebote haben Sie in diesen 25 Jahren bekommen?
(lacht) Ich habe sie nicht gezählt. Ich arbeite jetzt seit über 40 Jahren bei Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs. Es ist im Laufe der Jahre zu einer Passion geworden. Ich arbeite sehr gern bei den Stadtwerken und werde hier sehr wahrscheinlich bis zum Ende meines Berufslebens bleiben. Auch wenn es wie in den letzten Jahren der Pandemie nicht immer einfach war.
Was treibt Sie an?
Die Leidenschaft zum Stadtverkehr, um das bestmögliche Ergebnis für unsere Fahrgäste zu erreichen.
Welche Verbesserungspotenziale sehen Sie für die blauen Biberacher Busse?
Aktuell arbeiten wir an Ausbauplänen für die Elektrobus-Flotte und weiteren Verbesserungen des Stadtlinienverkehrs. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung wollen wir die Folgen des Lärmaktionsplans für die Stadtbusse abschwächen, damit diese trotz Geschwindigkeitsbegrenzungen pünktlich bleiben. Der geplante neue zentrale Omnibusbahnhof wird ein sehr wichtiger Meilenstein der nächsten Jahre sein. Ob der Halbstundentakt für Stafflangen, vielleicht als Durchmesserlinien bis nach Birkendorf, kommt, hängt noch an der Frage der Finanzierung.
Welche Rolle spielen die günstigen Preise, die städtischen Zuschüsse?
Für unsere Fahrgäste sind die bezuschussten Bürgertickets wichtig. In der Befragung „ÖPNV-Kundenbarometer“ ordnen unsere Kunden das sehr gute Fahrplanangebot aber noch höher ein. Die hohen Fahrgastzuwächse allein um sieben Prozent in 2024 verdanken wir sowohl den günstigen Preisen als auch dem sehr guten Angebot.
Was wünschen Sie sich von den autofahrenden Bürgern?
Dass Sie sich unser sehr gutes Angebot anschauen und vielleicht sogar testen. Mit den acht neuen Elektrobussen haben wir noch einmal einen großen Schritt nach vorne gemacht. Sie werden mit Strom aus Wind- uns Sonnenenergie betrieben, sind leise und sauber.
Bis in die Abend- und Nachtstunden fahren Busse und AST. Man kann also auch öffentlich zum Konzert- oder Theaterbesuch. Was zeichnet dieses Angebot aus?
Die Besonderheit an unserem AST sind die neuen barrierefreien und geräumigen Fahrzeuge sowie die fest bedienten Haltestellen ZOB, Wielandstraße und Marktplatz, für die keine Anmeldung nötig ist. Seit vor fünf Jahren fürs AST kein Zuschlag mehr gezahlt werden muss, hat sich die Fahrgastzahl mehr als verdoppelt.
Wie oft nehmen Sie persönlich den Bus?
Wenn ich innerhalb unseres Liniennetzes wohnen würde wahrscheinlich täglich (lacht). Im Winter nutze ich den Bus jede Woche für Fahrten von oder zur Arbeit. Im Sommer fahre ich auch gern Fahrrad. Meine Frau und ich verzichten bewusst auf das zweite Auto und nutzen den ganzen Blumenstrauß an Beförderungsmitteln.
Helmut Schilling leitet seit fast 25 Jahren den Biberacher Stadtbusverkehr bei den Stadtwerken.