08.02.2023

Neues Freibad in Biberach: Erste Vorbereitungen starten

Im Biberacher Freibad konnte man vergangenen Mittwoch Jugendliche dabei beobachten, wie sie Nistkästen für Vögel aufhängten und Baumreisig zusammentrugen. Schülerinnen und Schüler des Wieland Gymnasiums verdienten sich damit einen Zuschuss in ihre Klassenkasse für die im Sommer anstehende Donaufahrt. Sie wollten keine Spende, sondern für ihr Geld arbeiten. Das gefiel den Stadtwerken gut und sie beteiligten sich gerne. Eine runde Sache wurde daraus, als sich die Firma Bailer, die das Baumreisig kostenlos häckselt und die Großküche des Bürgerheims ebenfalls beteiligten. Letztere spendierte eine Mahlzeit.

Doch was hat das mit dem Ersatz-Neubau des Biberacher Freibads zu tun? Für das neue Freibad mussten einige Bäume, die im Baufeld stehen, gefällt werden. Die Nistkästen sind ein Teil der Ausgleichsmaßnahme, bis die im Anschluss an den Freibadbau neu zu pflanzenden Bäume groß genug sind, um von Vögeln als Nistbaum angenommen zu werden. Die Stadtwerke planen das neue Freibad bis zum Beginn der Badesaison 2025 fertigzustellen. Das wiederum bedeutet, dass es in Biberach in diesem und kommenden Sommer keine Freibadsaison geben wird. Dafür bleibt das Hallensportbad das ganze Jahr geöffnet und ein kleiner Teil der Liegewiese hinter dem Hallensportbad steht im Sommer zur Verfügung.

Das Freibad hat mittlerweile ein stolzes Alter von knapp 30 Jahren erreicht. Das Edelstahlbecken neigt sich, da die Bohrpfähle, auf denen das Becken lagert, teilweise versagen. Damit kann sich das Chlor nicht mehr gleichmäßig im Beckenwasser verteilen. Darüber hinaus wurde gegen Ende der letzten Freibadsaison Wasserverlust im Becken festgestellt. Die Ursache des Wasserverlustes ist wohl ein Leck unterhalb des Beckens, das nur sehr aufwendig und teuer repariert werden könnte. Aus den genannten Gründen wurde der Ersatz-Neubau des Freibads vorgezogen, um das Bad rechtzeitig zur Badesaison 2025 eröffnen zu können.

Doch hätte eine Sanierung nicht ausgereicht? Joachim Isenmann, Leiter des Bäderteams bei den Stadtwerken Biberach erklärt: „Die Technik des Bads ist wirklich in die Jahre gekommen und hätte auch im Bestand komplett erneuert werden müssen. Die Sanierung wäre insgesamt nur unwesentlich günstiger gewesen als der Ersatz-Neubau. Mit der geplanten Anordnung des neuen Freibads schaffen wir außerdem einen Mehrwert für unsere Badegäste.“ Zukünftig wird es getrennte Becken für den Schwimmer- und den Spaßbereich geben. Außerdem planen die Stadtwerke einen Einschwimmkanal, durch welchen die Badegäste von den Umkleiden direkt ins Schwimmerbecken gelangen. Weiterhin ist es möglich, das Schwimmerbecken abzudecken und auf diese Weise Energie einzusparen. „Der Bau eines Freibads in der heutigen Zeit ist ein Luxus,“ so Isenmann.

Insgesamt 22,5 Millionen Euro wird das neue Freibad kosten. Außerdem erhalten die Stadtwerke noch einen Zuschuss vom Bund in Höhe von 3 Millionen Euro. Vergleicht man dies mit den damaligen Baukosten, erscheint der Betrag noch viel größer. „Vor rund 30 Jahren hat der Bau des Freibads rund vier Millionen Mark gekostet,“ so Margit Leonhardt, Geschäftsführerin der Stadtwerke Biberach.